Hier erfahren Sie alles über Terrassenschrauben und Edelstahl Qualitäten. Die sichtbare Verschraubung von Terrassendielen (auch: "Sichtverschraubung") erfährt seit einigen Jahren eine Renaissance. Der Trend zur bewußten Sichtbarmachung von konstruktiven Details spielt hier sicher mit. Man erfreut sich am Handwerklichen und will das auch wieder sichtbar machen. Damit das auch lange so bleibt, müssen die dazu benötigten Terrassenschrauben besonders dauerhaften Ansprüchen genügen.
Für den Terrassenbau sind Terrassenschrauben aus korrosionsbeständigem, rostfreiem Edelstahl notwendig. Als Korrosion (lat. "zersetzen") bezeichnet man die Zersetzung eines Metalls durch verschiedene Umgebungseinflüsse. Im Falle unserer Schrauben geschieht Korrosion durch bestimmte Holzinhaltsstoffe, durch atmosphärische Einflüsse je nach geographischer Lage (Land/Stadt, Industrie, Küstengebiet) sowie durch die exponentielle Lage der Terrasse am Grundstück (frei bewittert, überdacht, Poolbereich).
Die Edelstahlgüte der Terrassenschrauben muss jeweils auf den erforderlichen Einsatzbereich der Terrasse abgestimmt sein. Nur Schrauben aus korrosionswiderständigem Edelstahl dürfen hier zum Einsatz kommen, um Verfärbungen an Schraube und am Holz zu vermeiden und Schraubenbrüchen vorzubeugen. Verzinkte Schrauben, wie sie im Innenausbau angewendet werden, sind für den Terrassenbau ungeeignet. In Frage kommen folgende Edelstähle: C1, A2, A4 und sehr selten auch A5 Edelstahl.
Edelstahlgüte | Werkstoff | AISI | Festigkeit max. | Härte | PREN | Korrosionswiderstand | Säurewiderstand | KWK |
C1 Edelstahl | 1.4006 | 410 | 1.100 N/mm2 | sehr gut | 14 | gering | gering | keine |
A2 Edelstahl | 1.4301 | 302 | 700 N/mm2 | gut | 21 | hoch | mäßig | 1 + 2 |
A4 Edelstahl | 1.4571 | 316 | 800 N/mm2 | gut | 28 | sehr hoch | hoch | 3 |
A5 Edelstahl | 1.4539 | 904 | 1.000 N/mm2 | gut | 36 | sehr hoch | sehr hoch | 4 |
"PREN" ist die Maßeinheit für die Korrosionswiderständigkeit von Edelstahl. "KWK" bedeutet "Korrosionswiderstandsklasse" nach bauaufsichtlicher Zulassung und wird weiter unten noch genauer beschrieben. "Korrosionswiderstand" meint im Falle von Terrassenschrauben immer "unter atmosphärischer Einwirkung" des Umgebungsklimas. "Säurewiderstand" meint im Falle von Terrassenschrauben die Beständigkeit gegenüber sauren Holzinhaltsstoffen, Schwefeldioxid (Abgase durch Verkehr und Industrie), Chloridbelastung rund um Swimmingspools und Salzwasser/Meerwasser.
Sehr hart, gering korrosionsbeständig und nicht säurebeständig. Oft nur als "gehärteter Edelstahl" ausgezeichnet, ist C1 Edelstahl der zur Zeit am meisten verbaute bei Holzterrassen. Und auch der günstigste. Vor allem viele Heimwerker schwören auf ihn, weil er aufgrund seiner Härte komfortabel und praktisch abrissfrei zu verbauen ist. C1 Schrauben bestehen aus martensitischem Edelstahl, der gehärtet werden kann und über eine wesentlich größere Härte verfügt wie austenitische Edelstähle in der Güte A2, A4 und A5.
Trotz dieses Hypes muss kritisch angemerkt werden, dass C1 Terrassenschrauben nicht für jede Holzart und Einbausituation gleich geeignet sind. Der Nachteil von C1 Schrauben ist nämlich, dass sie mittel- und langfristig unter atmosphärischer Einwirkung ("Bewitterung") über eine nur geringe Korrosionsbeständigkeit verfügen. Das heißt mit anderen Worten, C1 sollte im frei bewitterten Bereich (wenn überhaupt) nur dann verwendet werden, wenn eine geringe Einwirkung durch das Umgebungsklima und die Holzinhaltsstoffe zu erwarten ist. Für die allermeisten Bereiche ist A2 oder A4 die bessere Wahl. Gelegentliche Feuchtigkeit allein macht der C1 Schraube zwar nichts, aber Wasser transportiert auch Umwelteinflüsse bzw. löst Inhaltsstoffe aus dem Holz, die alle eine korrodierende Wirkung auf die Schrauben haben können. Dazu zählen grundsätzlich alle Holzarten mit einem pH Wert < 6. Deshalb wird martensitischer Edelstahl im Unterschied zu den austenitischen in den bauaufsichtlichen "Korrosionswiderstandsklassen" gar nicht angeführt. Er spielt dort wegen seiner geringen Korrosionsbeständigkeit bei atmosphärischem Einsatz keine Rolle.
Leider wurde in den letzten Jahren aufgrund der hohen Härte und des günstigen Preises sehr viel C1 verbaut, wo hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit eigentlich A2, A4 oder A5 hätte verbaut werden müssen. Die Folgen dieser falschen Werkstoffauswahl werden für viele zwar erst nach Jahren sichtbar werden, dann aber umso erheblicher ausfallen. Das beginnt bei der optischen Beeinträchtigung durch korrosionsbedingte Farbeinläufe ins Holz (im Bereich des Schraubenkopfes) und endet praktisch beim Abriss der Terrassenschrauben. Passiert das, sind die billigen Schrauben plötzlich sehr teuer. Denn eine Sanierung, wenn überhaupt möglich, kostet das Vielfache von dem, was eine korrosionsbeständige Schraube in A2 oder A4 gekostet hätte - die man dann, weil durch Schaden klüger geworden, erst recht verbauen muss. Wir empfehlen daher bereits bei der Planung, nicht nur auf die Härte der Schrauben zu achten, sondern auch auf eine ausreichende, auf das konkrete Projekt abgestimmte Korrosionsbeständigkeit.
Fazit: Günstig, aber nur dann eine gute Lösung, wenn Holz- und Umgebungseinflüsse keinen Stress machen
Mittelhart, hoch korrosionsbeständig und mäßig säurebeständig. Nach den anerkannten "Fachregeln des Zimmererhandwerks" ist A2 Edelstahl der "Stand der Technik" im Terrassenbau. Terrassenschrauben aus A2 Edelstahl weisen eine gute Korrosions- und mäßige Säurebeständigkeit auf. Dadurch lassen sich viele Holzarten mit A2 befestigen, die über einen neutralen bis leicht sauren pH Wert von >4 verfügen. Auch Terrassendielen im Einsatzbereich von leicht erhöhten Umwelteinflüssen sind mit A2 Terrassenschrauben besser lösbar als mit C1. Vorsicht ist geboten in industriellen und maritimen Einzugsgebieten, in der Nähe von Autobahnen, sowie im direkten Poolbereich und bei Salzwasser, da A2 nur mäßig säurebeständig ist. Für diese Einsatzbereiche empfehlen wir A4 Terrassenschrauben.
A2 Edelstahl verfügt mit einer Zugfestigkeit von 500 - 700 N/mm2 über eine vergleichsweise mittlere Härte, die nicht an C1 Edelstahl mit 700 - 1.100N/mm2 heranreicht. Der Schluß, den manche Heimwerker daraus ziehen, nämlich dass sie zu weich wäre, ist aber falsch. Jede der Edelstahlsorten ist für die Befestigung unserer Terrassenhölzer geeignet. Wirkliche Unterschiede wird man nur merken, wenn Terrassenschrauben (nicht fachgemäß) ohne vorzubohren verschraubt werden. Da kann es tatsächlich passieren, dass sie abreissen. Allerdings: Bei extrem harten Hölzern (> 1.000 kg/m3) wie Ipé und Cumaru reisst auch eine C1 Schraube ab, wenn nicht vorgebohrt wird. Außerdem ist Vorbohren (und Ansenken) ohnehin ein unbedingtes Muss beim fachgerechten Verbauen einer Terrassendiele, und zwar unabhängig von der Härte des Holzes. Wir bohren selbst sehr weiche Hölzer vor (z.B. Zeder). Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Schraube sauber in die Diele versenkt wird, ohne dabei das Dielenholz zu spleissen oder im Schraubenkopfbereich Holzschiefer zu erzeugen. Im verbauten Zustand bietet die Härte jeder unserer Terrassenschrauben ausreichenden Schutz und Sicherheit.
Fazit: Ein verlässlicher Allrounder mit guter Korrosionsbeständigkeit für viele Einsatzbereiche
Mittelhart, hoch korrosionsbeständig und säurebeständig. Terrassenschrauben aus A4 Edelstahl sind praktisch baugleich wie A2, weisen aber eine Legierung mit 2% Molybdän auf. Damit wird die Schraube noch korrosionsbeständiger als A2 und ist vor allem säurebeständig. A4 Schrauben können dadurch auch in sehr säurehaltigen Holzarten mit einem pH Wert von < 4 verbaut werden. Ebenso kann die A4 Schraube im Poolbereich verwendet werden. Sie ist auch sehr gut korrosionsbeständig in industriellen und maritimen Einzugsgebieten bis ca. 250m vom Meer oder in der Nähe von Autobahnen. Nur in sehr wenigen Ausnahmefällen ist auch die A4 Schraube nicht die beste Wahl. Dazu zählen der direkte Spritzwasserbereich am Meer (z.B. Bootsstege) oder Hallenbäder mit stark chlorhaltiger Atmosphäre.
Fazit: Das Premium Produkt für wirklich jedes Holz und (fast) alle Einsatzbereiche einer Holzterrasse
Hart, hoch korrosions- und säurebeständig. Terrassenschrauben aus A5 Edelstahl finden sehr spezialisierte Anwendung in chlorhaltigen Atmosphären wie z.B. Hallenbäder oder am Meer im direkten Spritzwasserbereich (Bootsstege). Sie weist eine fast so hohe Härte wie C1 Edelstahl auf. Für die allermeisten Situationenen im Terrassenbau wird eine A5 Terrassenschraube aber nicht notwendig sein.
Auf Terrassenschrauben wirken verschiedene Einflüsse korrosiv. Bestimmte Holzinhaltsstoffe, atmosphärische Belastung durch die geographische Lage (Land, Stadt, Industrieumgebung, Lage am Meer), Schwefeldioxid (SO2) besonders in industrienahen Einzugsgebieten und die exponentielle Lage der Terrasse selbst (nord- oder südseitig, überdacht, nicht-überdacht, eingekesselt usw). Feuchtigkeit durch Regenwasser spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil Wasser korrosiv wirkende Inhaltsstoffe aus dem Holz lösen kann und damit Edelstähle angreift. Es wäre daher falsch zu sagen, dass für Edelstahl Feuchtigkeit und Wasser per se kein Problem darstellt. Feuchtigkeit für sich genommen nicht, aber systemisch betrachtet, wie das bei einer Holzterrasse unbedingt erforderlich ist, in einem hohem Ausmaß wohl.
Jeder Edelstahl besteht aus einer Stahllegierung (Verschmelzung) mit mind. 12% Chromanteil. Durch den Kontakt mit dem Sauerstoff aus umliegenden Medien (z.B. Luft, Wasser, Holzinhaltsstoffe) bildet der Edelstahl eine hauchdünne Schicht aus Chromoxid (CrO), die sogenannte Passivierung. Durch diese Schutzschicht ("Passivschicht") schützt sich der Stahl vor weiteren Umwelteinflüssen. Wird die Passivschicht durch äußere Einflüsse verletzt, kann der Edelstahl durch Oxidierung sie selbstregenerierend wieder aufbauen.
Ist der Korrosionswiderstand des eingesetzten Edelstahls kleiner als die auf ihn einwirkenden Einflüsse, korrodiert der Stahl und beginnt zu rosten. Das passiert je nach Umgebungseinflüssen C1 Edelstahl rascher als A2, A2 wiederum rascher als A4 und A4 schneller als A5. Wenn die Korrosion (Zersetzung) einsetzt, ist die Holzterrasse nicht deshalb schon gleich kaputt. Es hat bei einer Sichtverschraubung der Terrassendielen zuerst Auswirkungen auf die Optik. Nicht nur der Schraube, sondern meist auch des Holzes. Es beginnt sich rund um den Schraubenkopf zu verfärben. Bei weit fortgeschrittener Korrosion der Schraube kommt es zu Schraubenabrissen. Dieser Umstand ist bei einer sichtverschraubten Holzterrasse doppelt kritisch, weil sich die Schrauben (Holzarten abhängig) dann oft gar nicht mehr rausdrehen lassen, ohne zu reissen. Das passiert besonders bei Hartholz, wenn sich die Schraube über Jahre regelrecht ins Holz "festgefressen" hat.
Bei Anschaffung der Holzterrasse zahlt sich die Investition in korrosionsbeständigere Schrauben langfristig auch finanziell aus. Wir empfehlen, die Edelstahlgüte zuerst nach den Korrosionswiderstandsklassen 1 - 4 zu ermitteln. Danach wird die erforderliche Edelstahlgüte nach der Tabelle für die gewünschte Holzart ermittelt. Zuletzt die empfohlene Edelstahlgüte nach der spezifischen Lage der Terrasse am Grundstück. Zur Anwendung muss immer die höchste Edelstahlgüte aus diesen drei Bereichen kommen.
Atmosphärische Exposition |
Schwefeldioxid |
Streusalz/Chlorid |
Meernähe/Chlorid |
KWK |
Edelstahlgüte |
Stadt und Land | < 10 µg/m3 | > 100 m | > 10 km | 1 | A2 / (C1) |
Industriegebiet | 10 - 90 µg/m3 | 10 - 100 m | 1 - 10 km | 2 | A2 |
Maritimes Gebiet | - | 10m | 250 m - 1 km | 3 | A4 |
Spritzwasser/Meer | - | - | <250 m | 4 | A5 |
KWK 1 nur dann in C1, wenn Terrasse unbewittert und Holz pH Wert >6, korrosionsbedingte Verfärbung an Schraube / Holz ist dennoch nicht völlig auszuschliessen
Beispiele: Holzterrasse überdacht oder bewittert und/oder geringer Chloridgehalt der Umgebungsluft bei Entfernung vom Meer > 10 km und/oder Abstand von belebten Straßen mit Streusalzeinsatz >100m und/oder geringe Belastung von Stadt- oder Landatmosphäre mit Gehalt an Schwefeldioxid (SO2) < 10 µg/m3 und/oder neutraler pH Wert des eingesetzten Holzes von >5. Im überdachten (nicht bewitterten) Bereich ist C1 Edelstahl bei pH neutralen Hölzern >5 grundsätzlich machbar, aber nicht Stand der Technik. Dies ist auch wichtig für gewerbliche Anbieter hinsichtlich der gesetzlichen Hinweispflichten und der Produkthaftung. Bei C1 kann es bei bestimmten Hölzern/Atmosphären auch zu optischen Mängeln kommen, wenn sich etwa das Holz rund um den Schraubenkopf korrosionsbedingt verfärbt. Empfohlener Edelstahl: A2.
Beispiele: Holzterrasse frei bewittert und/oder erhöhter Chloridgehalt der Umgebungsluft bei Entfernung vom Meer 1 - 10 km und/oder Abstand von belebten Straßen mit Streusalzeinsatz 10 - 100m und/oder erhöhte Belastung in Industriegebieten und in Autobahnnähe (Schwefeldioxid (SO2) 10 - 90 µg/m3) und/oder leicht saurer pH Wert der eingesetzten Hölzer von 5 - 6. Empfohlener Edelstahl: A2.
Beispiele: Frei bewitterte Terrasse mit träger Abtrocknung und/oder hoher Chloridgehalt der Umgebungsluft bei Entfernung vom Meer 250 - 1000m und/oder Abstand von belebten Straßen mit Streusalzeinsatz bis 10m und/oder Verlegung im Poolbereich (bei regelmässiger Reinigung der Befestigung (Wasserspülung) kann Abwertung in KWK 2 erfolgen) und/oder pH Wert der eingesetzten Hölzer von < 4. Empfohlener Edelstahl: A4.
Beispiele: Bootsstege direkt am Meer mit Spritzwassereinzug und/oder öffentliche Hallenbäder mit hoher Chlorid-Atmosphäre. Empfohlener Edelstahl: A5.
Fallbeispiel anhand einer geplanten Poolumrandung aus Ipé Holz. Aufgrund des neutralen pH Wertes wäre bei Ipé theoretisch sogar die Verlegung mit C1 Schrauben möglich. Da in der Praxis aber die exponentielle Lage der Terrasse frei bewittert ist, für die A2 notwendig ist, muss die Holzterrasse mit A2 Terrassenschrauben ausgeführt werden. Befände sich die Terrasse zusätzlich noch in einem maritimen Einzugsgebiet, müsste mit A4 verbaut werden. Die Verlegung im Poolbereich, für die aufgrund des erhöhten Chloridgehalts eigentlich A4 gefordert wäre, ist hingegen weniger problematisch. Durch Bewitterung des Edelstahls oder Reinigung mit dem Wasserschlauch ist eine Rückstufung von KWK 3 auf KWK 2 möglich. Die Ipe kann daher auch im Poolbereich korrosionssicher in A2 ausgeführt werden.
Holz hat je nach Zusammensetzung und Wuchsgebiet einen unterschiedlich hohen Säuregehalt. Ist er hoch, hat die Säure eine korrosive Wirkung auf die Edelstahlschraube. C1 verfügt über die geringste Beständigkeit gegenüber solcher Säuren, A2 hat einen verbesserten Korrosionsschutz und A4 ist gegenüber Holzsäuren vollständig beständig. Der Säuregehalt wird nach dem pH Wert des Holzes bemessen. Ist der pH Wert hoch (> 6), spricht man von einem pH neutralen Holz. Solche Hölzer wirken am wenigsten korrosiv auf Edelstahl. Ist der Wert niedrig, spricht man von noch neutralen (pH Wert 5 - 6), leicht sauren (4 - 5) oder sauren (pH Wert <4) Hölzern. Diese wirken auf Dauer schädigend auf den Edelstahl. In der untenstehenden Tabelle finden Sie die pH Werte unserer Hölzer und eine Empfehlung für die einzusetzende Edelstahlgüte der Terrassenschrauben.
Säuregehalt Holzarten | Ipé | Teak | Cumaru | Sucupira | Itauba | Eiche | Zeder | Lärche | Thermoholz |
≈ pH Wert Holz | 6,3 | 5,3 | 5,2 | 5,2 | 3,8 | 3,6 | 3,6 | 3,6 | 1,5 |
Holzeigenschaft | neutral | neutral | neutral | neutral | sauer | sauer | sauer | sauer | sauer |
Edelstahlgüte | A2/C1 | A2 | A2 | A2 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 |
pH Werte sind Durchschnittswerte und können je nach Charge und Wuchsgebiet des Holzes variieren
In der Praxis hat sich gezeigt, dass z.B. bei Lärche mit einem relativ niedrigen pH Wert, die Verwendung von A2 Edelstahl auch ausreichend ist. Ausreichend bedeutet, dass die Schraube mit höherer Wahrscheinlichkeit die Lebensdauer des Holzes übersteigt. Dennoch kann es durch Korrosion zu Farbflecken rund um die Schraubenköpfe kommen, sodass sich aus optischen Gründen der Einsatz einer A4 Schraube bezahlt macht.
Ein wesentlicher Faktor bei der Beständigkeit von Edelstahl ist der Kontakt mit Feuchtigkeit und Wasser. Wasser separiert gesehen macht zwar keiner Edelstahlschraube etwas. Wasser löst und leitet aber korrosive Stoffe aus der Umgebung und aus dem Holz ans Edelstahl, sodaß sich daraus eine schädigende korrosive Wirkung ergeben kann. Je bewitterter eine Terrasse ist, desto besser muss die Edelstahlgüte ausgeführt sein. Im Falle von C1 Terrassenschrauben kann es nach mehrjährigem Einsatz dazu kommen, dass selbst bei wenig korrosiver atmosphärischer Einwirkung das Holz rund um die Schraubenköpfe verfärbt bzw. bei voranschreitender längerer Dauer der Korrosion die Schraube abschert bzw. bricht.
Exponentielle Lage | Ipé | Cumaru | Sucupira | Itauba | Zeder | Eiche | Lärche | Thermo |
unbewittert / überdacht | C1 / A2 | C1 / A2 | C1 / A2 | A4 | A4 | A4 | A2 / A4 | A4 |
bewittert / rasch trockend | A2 | A2 | A2 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 |
bewittert / träge trocknend | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 |
Poolbereich (Chlor/Salz) | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 | A4 |
Spritzwasser am Meer | A5 | A5 | A5 | A5 | A5 | A5 | A5 | A5 |
Angabe der Edelstahlgüte unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Säuregehalts der angegebenen Hölzer, nicht berücksichtigt sind atmosphärische Einflüsse, dazu siehe weiter oben
Wir unterscheiden 5 Schraubentypen. Alle Schrauben verfügen über einen Senkkopf und einen Innenrund-Sechsstern Antrieb ("Torx"), Fräsrippen unterhalb des Schraubenkopfes und eine Kerbspitze. Unsere beiden Premium Schrauben in A2 und A4 Edelstahl sind darüber hinaus mit einem Unterkopfgewinde ausgestattet. Die Basis Terrassenschraube in C1 Edelstahl mit einem Reibschaft. Unsere Spezial Schraube besteht aus hoch korrosions- und säurebeständigen A5 Edelstahl und ist für Spezialanwendungen in unmittelbarer Meernähe (Spritzwasser) oder stark chloridhaltigen Atmosphären (Hallenbad) geeignet.
Schraubentyp | Edelstahlgüte | Format/mm | Senkkopf | TX Antrieb | Fräsrippen | Unterkopfgewinde | Reibschaft | Kerbspitze |
Basis | C1 | 5 x 60 | + | + | + | + | + | |
Premium A2 | A2 | 5 x 60 | + | + | + | + | + | |
Premium A4 | A4 | 5 x 60 | + | + | + | + | + | |
Cedar | A4 | 4,2 x 56 | + | + | + | + | ||
Spezial | A5 | 5 x 60 | + | + |
Der Schraubenkopf ist jener Teil der Schraube, der auf der Diele nach dem Einbau sichtbar ist. Er ist bei allen unseren Schraubentypen als Senkkopf ausgeführt, der im Unterschied zum Zylinderkopf einer höheren Anpressdruck erzeugen kann. Oben am Schraubenkopf befindet sich der sog. "Innenstern-Sechsrund-Antrieb", besser bekannt als "Torx-Antrieb". Darin wird ein passender Bit gesteckt, mit dem die Schraube eingedreht werden kann. Dieser Premium Antrieb gilt als der beste am Markt, weil die Schraube damit sicher geführt und versenkt werden kann, ohne dass der Bit von der Schraube abrutscht oder abratscht. Bei Terrassenholz sollte ohne Ausnahme immer vorgebohrt und -gesenkt werden, damit die Schraube sauber und stressfrei verbaut werden kann. Im schlechtesten Fall reisst eine Schraube ab, wenn sie in hartem Holz nicht vorgebohrt wird. Durch das Vorbohren lässt sie sich leichter, eben "stressfrei", eindrehen. An der unteren Seite des Schraubenkopfes befinden sich kleine Fräsrippen, die feine Holzfasern ab Bohrloch abkanten, wenn der Schraubenkopf ins Holz versenkt wird. Dadurch erhält man ein ein sauberes Schraubenbild auf der Fläche.
Klicken Sie die Fotos an, um mehr Infos zur Schraube zu erhalten. Genaue Spezifizierung und Preise finden Sie hier.
Das Gewinde einer Terrassenschraube geht nicht durchgehend hinauf zum Schraubenkopf. Dadurch kann die Schraube einen Anpressdruck erzeugen, der die Diele an die Unterkonstruktion zieht. Mit Vollgewinde, d.h. mit einem Gewinde bis zum Schraubenkopf, würde keine Zugwirkung entstehen und die Diele nicht in Richtung Unterkonstruktion gezogen. Gleich oberhalb des Teilgewindes befindet sich an manchen Schrauben (BASIS Terrassenschraube C1) ein Reibschaft. Dieser reibt die Schraube beim Eindrehen noch etwas frei, wodurch "Luft" entsteht und die Schraube nicht so erhitzt und sich ohne Abzureißen einfacher eindrehen lässt. Das Unterkopfgewinde, das sich, wie der Name schon sagt, unterhalb des Schraubenkopfes befindet, ist das Merkmal einer Premium Terrassenschraube. Durch das Unterkopfgewinde sitzt die Schraube fester und stabiler in der Diele, und auch die Diele selbst sitzt sicherer, wodurch Knarrgeräusche vermindert oder überhaupt ausgeschaltet werden können.
Das untere Ende unserer Terrassenschrauben ist mit einer Kerbspitze ausgerüstet. Sie schneidet sich ins Holz und ist selbstbohrend. Dennoch empfehlen wir, Terrassenholz immer vorzubohren, auch wenn das Holz sehr weich ist, wie das z.B. bei Zeder der Fall ist. Durch das Vorbohren wird verhindert, dass das Holz beim Eindrehen der Schraube reisst. Andererseits plagt sich die Schraube weniger und reisst so auch nicht ab. Auch wenn die Schraube nicht abreisst, verursacht das Nicht-Vorbohren an der Schraube viel Stress und kann ihre Festigkeit über die Lebensdauer gesehen beeinträchtigen.